Torn into Pieces – Mo Schneyder

Torn into Pieces – Mo Schneyder

Autorin: Mo Schneyder
Verlag: Selfpublishing
Buchart: eBook, Debütroman der Autorin, Einzelband, Rezensionsexemplar

Inhalt und Klappentext

Philippinische Mythologie trifft auf Gothic.
Das Grauen ist näher, als du denkst.
Gerade noch mittellos und ohne Job, da winkt das Schicksal mit dem Zaunpfahl: Lailani bekommt die Chance, als Nanny in einem Herrenhaus in der Provence anzufangen, noch dazu für den attraktiven Comte Élian de Syrah.
Doch warum steht das herrschaftliche Gebäude seit über zwanzig Jahren leer? Welche Geheimnisse hütet es? Dunkle Ahnungen beschleichen Lailani, als sie es zum ersten Mal betritt und von unheimlichen Visionen heimgesucht wird. Nachts erwachen die Figuren in dem verwilderten Park zu neuem Leben.
Wenig später liegen tote Hühner vor der Haustür. Irgendetwas hat ihnen bei lebendigem Leib die inneren Organe ausgesaugt…
Lailani begibt sich auf die Suche nach dem Täter, nicht ahnend, dass das Geheimnis ihre schlimmsten Albträume übertrifft. Denn im Château de Syrah ist nichts so, wie es scheint.

Content Notes
Depression, Drogen, explizite Gewalt (Gore), posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), Tod, Menschenhandel, Misshandlung, Vergewaltigung, Rassismus, Schwangerschaft, Sex

Story, Charaktere & Schreibstil

Also das war definitiv etwas Neues für mich und ich mag es sehr gerne. Manchmal tut es gut, außerhalb der Komfortzone zu lesen. Ich wurde dafür nicht enttäuscht.
Lailani war mir persönlich sehr sympathisch, ja fast schon vertraut. Ich konnte ihre Gedanken gut nachfühlen, ihre Entscheidungen verstehen, sodass sie für mich ein sehr greifbarer und nahbarer Charakter war. Ihre Reise und auch Entwicklung, die es auf ihre Art gab, war schön zu verfolgen. Anfangs kam ich durch die unterschiedlichen Sichtweisen, aus denen die Story geschrieben wird, etwas durcheinander und hatte die Befürchtung, dass so Charaktere nur oberflächlich behandelt werden würden. Aber gerade durch dieses Erzählmittel konnte dank auch unbekannter Erzähler die Spannung bis zum Showdown erhöht werden und man wurde zeitweilen doch mit sehr unvorhergesehenen Plott-Twists konfrontiert. Die zwischendurch auftretenden Logikfehler zügelten manchmal mein flüssiges Lesen.
Direkt ab Seite war meine Neugier geweckt. Es erwartete mich eine Gothic Novel mit philippinischen Elementen, wo ich mir doch manchmal zu Letzterem mehr und intensivere Einblicke wünschte. Dieser Teil hätte für mich tatsächlich noch mehr ausgeschmückt werden können – ich liebe nämlich alles, was Mythologie betrifft und hier hätte ich eine für mich gänzlich neue intensiv kennenlernen können. Etwas schade, aber natürlich auch Geschmackssache. Dieser Umstand schmälerte jedoch die eigentliche Story für mich kaum. Dank des flüssigen, atmosphärischen und sehr für mich einnehmenden Schreibstils machte es mir die Autorin leicht, ständig weiterlesen zu wollen. Im ersten Drittel hatte es vielleicht manchmal ein paar Längen, wofür die letzte Hälfte dann doch recht zügig vonstatten ging. Beides hatte seine Vor- und Nachteile – zum Ende hin hätten ein paar Seiten mehr dem Spannungsbogen keinen Abbruch getan.
Anhand der Content Notes bzw. Triggerwarnung kann man erkennen, dass es krass wird. Ich habe noch nie eine Gothic Novel gelesen, hatte aber irgendwie mehr Grusel- bzw. Horrormomente erwartet, die jedoch leider erst ab der Hälfte einsetzten – und dann Schlag auf Schlag kamen, sodass ich manchmal die schlimmen drei Wörter im Kopf hatte – “wtf”. 🙂 Es war mal etwas völlig anderes und es hat mir unheimlich Spaß gemacht, Lailani und ihren Nachforschungen, Entdeckungen und gruseligen Erlebnissen in der schaurigen Atmosphäre zu verfolgen.

Fazit

Eine neuartige Gothic Novel, die mit philippinischer Mythologie bespickt und einer authentischen Protagonistin glänzte, bescherte mir ein Leseerlebnis außerhalb meiner Komfortzone – ich tat gut, dies zu wagen und wurde nicht enttäuscht.
Eine nahbare Protagonistin, ein gruseliges Herrenhaus, interessante Hintergründe und ein flüssiger Schreibstil machten das Buch zu einer spannenden Reise. Einzig und allein kleinere Logikfehler stachen zum Teil heraus und die Story hätte für mich persönlich noch mehr zum Thema der philippinischen Mythologie beinhalten können. Die Horror- bzw. Thrillerelemente traten erst zur Mitte des Buches ein und führten zum starken Anstieg des Spannungsbogens, sodass man nur so durch die Seiten flog – manchmal vielleicht zu schnell. Dennoch eine Leseempfehlung meinerseits, da es ein Buch mit einer erfrischend neuen Themenrichtung ist und sich auch an Gesellschaftskritik heranwagt – traut euch und lest es.
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