Autorin: Jana Maria Lüpke
Verlag: Piper Verlag
Buchart: 1. Band einer Trilogie, Taschenbuch, Rezensionsexemplar
Das Cover ist nicht ganz so meins und wäre mir wahrscheinlich in einer Buchhandlung nicht so ins Auge gesprungen. Dafür sprach mich der Klappentext umso mehr an.
Laser Blue 2.0 Echtzeit Synchronisation – 27.01.2022
Laser Blue 3.0 Zugriff verweigert – 27.10.2022
Inhalt und Klappentext
„Keiner friert mehr, keiner hungert. Für jeden Menschen ist gesorgt.“
2089 – eine technisch hoch entwickelte Welt, die bis ins kleinste Detail durchorganisiert und an die Bedürfnisse ihrer Bewohner angepasst ist. Hier lebt der 17-jährige Laser Blue Potlowski ein ganz gewöhnliches Leben voller medialer Zerstreuung und ohne lästige Verantwortung. Doch dann wird er in die Machenschaften einer Organisation hineingezogen, deren virtueller Krieg gegen Staat und Medienkonzerne ihn in große Gefahr bringt. Ganz vorne an der Front: Violetta – ein Mädchen, in das Laser sich mehr oder minder versehentlich verliebt hat. Bei dem Versuch, ihr Leben zu retten, wird Lasers Realität ganz plötzlich zum gefährlichen Computerspiel.
Story, Charaktere & Schreibstil
Laser Blue – gleichzeitig der Name unseres Protagonisten – ist ein wirklich bemerkenswertes und faszinierendes Werk der Autorin. Ich fand es einerseits sehr spannend und andererseits regte es auch sehr zum Nachdenken an. Versteht mich nicht falsch, es hat mich ungemein gut unterhalten, aber dieses Thema…man konnte unheimlich gut Parallelen zum eigenen Leben bzw. zu der heutigen Gesellschaft ziehen. Ein toller Roman, der mich positiv überrascht hat. Der Protagonist, aus dessen Sicht man die Story erzählt bekommt, ist auf seine Art sehr sympathisch und authentisch. Er verhält sich glaubhaft, ist perfekt unperfekt mit seiner doch manchmal eher schusseligen Art – er hat mich teilweise doch sehr berührt. Selbst seine Großmutter war ein Charakter für’s Herz und hat für amüsante Dialoge gesorgt. Violetta, mit dem der Protagonist eine zarte Liebesbande knüpft, ist hingegen eher rätselhaft und anfangs nicht greifbar. Ich wusste lange nicht, woran man bei ihr ist. Aber genau das machte sie auch sehr interessant und man wurde als Leser im Unklaren gelassen. Dies und der flüssige und dynamische Schreibstil der Autorin hielten die Spannung konstant oben – fast, klitzekleine Längen war zwischenzeitlich auch dabei. Aber die konnte man verschmerzen, da dadurch nicht an tiefgründigen Informationen sowie Detailwissen gespart wurde, was ich persönlich sehr gut finde – alles Geschmackssache. Die Story war ausgereift, gut durchdacht und bot sehr viele Facetten an Ideenreichtum. Die Autorin schaffte kreativ eine großartige Illusion einer möglichen Zukunft, die teils erschreckend und teils hoffnungsvoll sein kann. Ich habe mich oftmals dabei ertappt, wie ich mir eine nahe Zukunft und deren Möglichkeiten bzw. Grenzen vorstelle. Ein toller Auftakt, der definitiv Lust auf Band 2 macht – besonders nach diesem Ende!
Fazit
Die Autorin schafft eine kreative Illusion einer möglichen Zukunftsvariante, die uns bevorstehenden könnte. Durch ihren bildhaften und dynamischen Schreibstil wird die Spannung bis auf wenige Längen konstant aufrechterhalten – ein absoluter Pageturner. Man erwischt sich bei dem Gedanken, die Story mit dem eigenen Leben und der heutigen Gesellschaft zu vergleichen. Das wird durch das wirklich detailliert beschriebene Setting unterstützt und die Autorin füllt die Zukunft im Jahre 2089 mit authentischem Hintergrundmaterial – es passt einfach. Sie beweist, auf ein großes Ideenreichtum zurückgreifen zu können, wo ich mir noch sehr viel von den Folgebänden verspreche. Die Charaktere – Protagonisten und Nebenfiguren – sind gut ausgearbeitet, glaubhaft und man spürt zu allen eine Verbindung. Das Zusammenspiel dieser bringt pfiffige Dialoge gepaart mit intensiven Gesprächen mit sich – einzig und allein die romantische Beziehung war leicht verhalten, wobei ich hier auf Band 2 hoffe. Alles in allem ein gelungener Auftakt zur Trilogie und von mir eine klare Leseempfehlung.
Bewertung: 
