Verloren sind wir nur allein – Mila Summers

Verloren sind wir nur allein – Mila Summers

Autorin: Mila Summers
Verlag: One Verlag von Bastei Lübbe
Buchart: Taschenbuch

Das Cover hat mich in erster Linie schon direkt überzeugt. Der Klappentext tat sein Übriges – ich war neugierig.

Inhalt und Klappentext

Nach einem schweren Schicksalsschlag zieht Sky mit ihrer Mutter nach Texas. Ihre Mom will endlich alles hinter sich lassen, doch Sky kann und will vor ihrem Schmerz nicht davonlaufen. Sie fühlt sich so verloren wie nie zuvor. Doch dann trifft sie den 18-jährigen Jeff, und mit ihm stiehlt sich ganz zaghaft wieder mehr Licht in Skys Leben. Aber auch Jeff hat mit schrecklichen Erlebnissen aus seiner Vergangenheit zu kämpfen. Können die beiden sich gegenseitig retten?

Lieblingszitat

Aber ich habe gelernt, dass es leichter ist, sich anderen anzuvertrauen und den Schmerz zu teilen.

In meinen Augen ein sehr wichtiges Zitat, was man jedoch auch erst lernen muss, umzusetzen.

Zur Story

Ein sehr ernstes Thema und die Message dahinter fand ich schön und interessant, weswegen es sich in meinen Augen gerade für jüngere Leser lohnt, die Story zu lesen. Die Handlung bestand genau aus dem, was der Klappentext anführt. Wir erleben eine junge Protagonstin – Sky -, die sich zwar langsam aber dann doch auf der Zielgeraden befindet, die Normalität wiederzufinden. Sie findet in Jeff jemanden, der sie verstehen kann, da ihn selbst eine eigene Dunkelheit umhüllt. Es herrscht eine eher düstere und niedergeschlagene Atmosphäre, was der Story aber keinen Abbruch tut. An sich passiert nicht viel in der Geschichte, doch war ich dennoch immer gewillt, weiterzulesen. Es gibt keine großen Spannungsbögen nach oben, keine argen Wendungen, keine Aktionen, die unerwartet waren – das war vielleicht ein wenig das Problem – ich war oftmals von gewissen “Neuigkeiten” nicht überrascht, es war an manchen Stellen einfach ein wenig vorhersehbar. Doch trotz alledem hat mich die Story emotional abgeholt. Es dazu zu sagen, dass ich ein sehr emtionaler Mensch bin und mir kleine Anzeichen schon reichen, um mitzufiebern und mitzuleiden. Für mich ein großer Pluspunkt, da ich Geschichten oft intensiver wahrnehme als Andere. Viele fanden die Story ein klein wenig zu flach, was ich an manchen Stellen auch befürworten muss. Doch kennt ihr das, wenn man nicht erklären, weshalb das Buch einen dann dennoch abgeholt hat?

Schreibstil

Hat mich total überzeugt. Er war leicht, flüssig und ich hatte nie Schwierigkeiten, weiterlesen zu wollen. Der Stil hat mich gerade eingeladen. Aufgrund dessen fand ich es auch vom Buch eine schöne seichte aber auch ernstzunehmende Story.

Charaktere

An den Charakteren können sich wirklich die Geister scheiden. Da hatte selbst ich ein wenig Probleme mit. Sky war schon arg kindlich, ihre Verhaltensmuster hätten von einer 12-jährigen stammen können. Aber wie sagt man, jeder Mensch ist anders. Und doch weil Sky eben kindisch, stur, zickig und wirklich sehr egoistisch war – ich musste sehr oft mit den Augen rollen – fand ich es realistisch. Nicht jeder Charakter muss so sein, wie wir ihn uns vorstellen und das finde ich gut so. Auch in der realen Welt gibt es solche Menschen, die mit Trauer verschieden umgehen und das war auch hier der Fall. Die Art und Weise der Bewältigung von Sky war z.T. wirklich schlimm und hat ihre Lieben um sich herum nur noch mehr verletzt. Aber wie gesagt, habe ich ihr alles abgenommen, auch wenn sie nicht wirklich meine beste Freundin werden würde. 🙂 Aber auch sie machte zum Ende hin eine schöne Entwicklung durch, auch wenn diese vielleicht im Verhältnis dann ein wenig zu schnell ging. Aber auch das ist Geschmackssache.
Jeff war anfangs flach, nicht tiefgründig, sehr oberflächlich. Er mauserte sich aber doch zu einem interessanten Charakter mit einem dunklen Geheimnis. Ich mochte ihn mehr als Sky – er war erwachsener und souveräner und ich hatte das Gefühl, er kam mit schwierigen Situationen doch bedeutend besser zurecht als Sky.
Skys Mutter fand ich großartig. So herzlich, unermüdlich und ihrer Tochter trotz allem tief verbunden. So eine Mutter kann sich jeder wünschen.

Fazit

Eine leichte, schöne Geschichte mit einem ernsten Thema, die Mila Summers schön verpackt hat. Wenn man keine kindischen Charaktere mag, die auch mal anders handeln, als gedacht, sollte man nicht zu dem Buch greifen. Aber wer dafür offen ist, immer los. Es hatte seinen Höhen und Tiefen, aber alles in allem habe ich es wirklich gerne gelesen. Auch wenn ich mich mit den Protagonisten nicht so recht anfreunden konnte, weil ich persönlich nie so wäre, fand ich die Entwicklung einfach schön zu sehen. Entscheidet selbst nach dieser Rezension, ob ihr es lesen wollt oder nicht. 🙂

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