Autorin: Marina Neumeier
Verlag: Piper digital
Buchart: eBook, Rezensionsexemplar
Band 1 einer Dilogie. Band 2 erscheint im Sommer 2022.
Das Cover allein spricht mich schon unfassbar an. Düster und machtvoll.
Inhalt und Klappentext
Eine Ewigkeit begraben – nun ist sie erwacht!
„Ich habe so vieles vergessen über die Jahre. Aber an eines kann ich mich erinnern. Meinen Namen. Aliqua.“
Als Aliqua nach jahrhundertelanger Gefangenschaft unter der Vulkanasche des Vesuv überraschend befreit wird, findet sie sich im Zentrum eines uralten Konflikts wieder: Seit der Antike lastet auf den Familien Omodeo und Pomponio ein Fluch, der Fluch der Unsterblichkeit. Aliqua gerät ins Visier einer Gruppe Unsterblicher, die nur ein Ziel kennen: die Grausamkeit der römischen Götter zurück auf die Erde zu holen. In Santo findet sie einen Verbündeten – doch er hütet ein düsteres Geheimnis …
Der Klappentext spricht für sich. Die römische Mythologie aus der Vergangenheit ist mit der modernen Lebensweise der verfluchten Ewiglichen im Hier und Jetzt verwoben. Marina nimmt uns mit auf eine magische Reise von Aliqua und Santo, die mehr verbindet, als es zunächst den Anschein hat. Von Beginn an, als Aliqua aus den Lavaschichten in Herculaneum empor steigt, ohne Erinnerung, umgibt sie eine gewisse Aura. Geheimnisse bleiben unausgesprochen, Freundschaften und Liebschaften verborgen und göttliche Fähigkeiten suchen sich ihren Weg.
Zur Story
Was soll ich sagen. Es war unfassbar spannend, ich wurde von den Geheimnissen der Hauptprotagonisten mitgerissen und wollte hinter die Fassade blicken. Aufgrund der beiden unterschiedlichen Erzählperspektiven von Aliqua und Santo blieb es abwechslungsreich, beide Gedankengänge konnte man gut nachvollziehen und bekam auf eine Aktion direkt beide Reaktionen. Besonders gut haben mir die Zwischenkapitel von Aliquas Vergangenheit im Jahre 79 n. Chr. gefallen, die den Leser mitgenommen haben, die Geheimnisse zu ergründen, die Aliqua selbst erst später zusammensetzt. Man wurde mitgerissen, gefangen zwischen den beiden Zeitlinien, eine spannender als die andere, denn im Hier und Jetzt gibt es tiefgreifendere Dinge wie die Herkunft von Aliqua und wer bzw. was sie eigentlich ist, die es herauszufinden gilt. Das Team um die beiden Hauptprotagonisten sorgen für einen gewissen Charme bzw. Witz und den letzten Schliff der Story und machen alles irgendwie “rund”.
Ich kenne mich wenig in Italien, erst recht nicht in Rom oder dem Gebiet um den Vesuv aus, aber es vermittelt eine wirklich authentische Atmosphäre, in die man sehr gerne abtaucht. Durch die vielen eingewobenen Details fühlt man sich, als wäre man mittendrin. Ich habe es wirklich sehr genossen und freue mich sehr auf Band 2, da ich seeeehr gerne wissen möchte, wie es bei dem Ende weitergeht. 🙂
Schreibstil
Der Schreibstil sucht seinesgleichen. Ich liebe ihn. Wo Marina drauf steht, ist Marina zu 100 % drin. Diese Leichtigkeit gepaart mit dem Spannungsgefüge und den emotionalen Stellen ist die perfekte Mischung und geben der Story den perfekten Rahmen.
Charaktere
Aliqua mag ich sehr gerne. Sie ist stark, lebensfroh, weiß, was sie will, lässt jedoch auch Gefühle und Ängste zu. Sie ist emotional, aufmerksam und tolerant. Sie versucht, egal wie die Konsequenzen oder ihre Zukunft aussieht, herauszufinden, alles über sich herauszufinden – aber mit Rücksicht, sie achtet auf ihre Mitmenschen. Ich wäre selbst gerne ein bisschen wie sie. 🙂 Santo hat das Potential zum neuen Bookboyfriend…er ist mysteriös, geheimnisvoll und doch sorgt er sich um seine Familie und Freunde und beschützt mit jeder Faser diejenigen, die es wert und für ihn wichtig sind. Im ersten Band der Dilogie prickelt es zwischen den Beiden, sie können es gegenseitig nicht verleugnen. Jedoch bleibt es dabei. Ich persönlich finde jedoch auch das wieder sehr authentisch, der Story und den Geschehnissen angemessen.
Wen ich ebenso in mein Herz geschlossen habe, sind Orela, Santos Schwester, und die Cousins Adone und Scuro. Ich liebe sie. Orela ist ebenfalls eine sehr starke Person und birgt etwas Magisches im Reich der Mythologie und der Ewiglichen. Adone und Scuro sorgen für den nötigen Witz und Sarkasmus, den ich sehr angenehm und nicht zu gekünstelt finde.
Fazit
Ein toller, mystischer zugleich magischer und spannender Auftakt zur Dilogie von Marina. Für mich eine klare Empfehlung und kleines Highlight zur Weihnachtszeit. Diese Mischung aus römischer Mythology, die geheimnisvolle Vergangenheit der Protagonisten zur Zeit des Vesuvausbruchs, die mit dem Hier und Jetzt des modernen Roms verbandelt ist, und die Kraft von Anziehung über viele Jahrhunderte hinweg war einfach faszinierend und ließ mich nicht los. Ich hätte das Buch inhalieren können, so sehr hat es mich gefesselt. Die Abwechslung der Aliqua/Santos und Vergangenheitskapitel zusammen mit dem detaillierten authentischen Schreibstil der Autorin macht den ersten Band spannend und spektakulär. Je mehr Seiten man las, desto mehr tauchte man ab und wollte so unfassbar gerne jedes einzelne Geheimnis ergründen. Das Ende verspricht eine große Vorfreude auf Band 2 und bin gespannt, wie es weitergeht. Einige Fragen sind noch zu klären…
Bewertung: 
