Glacial Blue – R. West

Glacial Blue – R. West

Autorin: R. West
Verlag: Bookapi Verlag
Buchart: Einzelband, Taschenbuch, Rezensionsexemplar

Äußerlich besticht Glacial Blue bereits durch ein klares, kreatives Cover und hat definitiv meine Aufmerksamkeit erregt.

Inhalt und Klappentext

Zeitreisende kann man nicht töten und trotzdem hat es jemand versucht. Diese Situation zwingt Nathan Peeregaard dazu, sein Wissen über das Zeitreisen zu hinterfragen und einer Fremden zu vertrauen, deren Schicksal enger mit seinem verwoben ist, als ihm lieb sein wird. Die Jagd nach Antworten führt ihn durch die Zeit und drei Kontinente – die Angst vor dem Feind sitzt ihm dabei im Nacken, denn dieser folgt jedem seiner Schritte. Doch am Ende wird nichts, was Nathan tut, einen Unterschied machen, denn alles passiert, wie es passieren muss.

Das sind die Regeln, oder nicht?

Story, Charaktere & Schreibstil

Vorneweg habe ich dieses Buch unheimlich gerne gelesen. Zeitreisen sind für mich immer wieder spannend und auch verwirrend. Bei diesem Schätzchen war dies ebenso wieder der Fall. Eine intensive Story gespickt mit einem bildhaften, atmosphärischen und zugleich flüssigen Schreibstil. Ich war einfach mittendrin, habe mich in der Handlung zeitweise verloren und wusste nicht mehr, wo oben und unten war – ich habe es dennoch sehr genossen. Es passte einfach zum Buch – Zeitreisen folgen auch keinem linearen System und so baute sich die Story perfekt parallel dazu auf. Es ist nichts, was man “nebenher” liest, die volle Aufmerksamkeit ist gefordert – ich lieb’s. Manchmal dürfen mich solche magischen Geschichten durchaus verwirren. 🙂 Es war jedoch letztendlich in meinen Augen alles nach etwas Hirnschmalz nachvollziehbar. Trotz allem fehlten mir zwischendurch aber ein paar zusätzliche Handlungsstränge – an sich ist auf diesen knapp 400 Seiten nicht viel passiert, wohingegen das Thema Zeitreisen vielleicht auch kompliziert genug ist. 😉
Die Charaktere haben bei mir etwas gebraucht, um zu mir durchzudringen. Ich musste sie definitiv erst näher kennenlernen. Durch die unterschiedlichen Sichtweisen, aus der die Geschichte erzählt wird, fühlte ich mich mit Voranschreiten der Storyline immer mehr zu ihnen hingezogen. Salea hat mich da am meisten überzeugt, sie war authentisch und ehrlich, wird in das Thema wie wir als Leserinnen und Leser reingeschmissen und ist gezwungen, sich zurechtzufinden – vielleicht fühlt man sich deswegen so mit ihr verbunden. 🙂 Die anderen Charakteren bleiben im Endeffekt bis zum Schluss nicht ganz greifbar für mich und ich kann gar keinen Grund benennen, wieso das so ist. Wahrscheinlich eine subjektive Empfindung, die jeder für sich treffen muss. Das Genre Romantasy, in das die Story eingeteilt wurde, hat mich auch etwas anderes erahnen lassen. Dafür fehlte mir tatsächlich ein wenig die Romantik, was in meinen Augen aber keinen negativen Einfluss auf den Verlauf der Geschichte genommen hat.
Auch wenn ich mich in der Handlung verloren habe, konnten für mich am Ende nicht gänzlich alle Fragen geklärt werden und ich hatte noch ein paar wenige offene Themen im Kopf. Vielleicht muss ich es erneut lesen, um alles bis ins Detail zu ergründen.

Fazit

Eine klare Leseempfehlung für all diejenigen, die Zeitreisen so sehr lieben wie ich. Es hat mich sehr gut unterhalten, wozu auch besonders der wirklich schön flüssige und atmosphärische Schreibstil beigetragen hat. Dieser war auch der Grund dafür, mich tief in die Handlung abtauchen zu lassen und alles um mich herum zu vergessen. Auch wenn mir persönlich ein bisschen mehr Action in Form von zusätzlichen Handlungssträngen gefehlt hat, habe ich es genossen. Man flog durch die Seiten, trotz des doch manchmal verwirrenden und verworrenen Themas der Zeitreisen – aber das brachte dem Buch in meinen Augen noch mehr Authentizität ein. Dieses Merkmal zog sich z.T. auch bei den Charakteren weiter. Salea, eine der Hauptprotagonisten, überzeugte mich durch ihre Ehrlichkeit. Ich konnte mich unheimlich gut in sie hineinversetzen, wohingegen ich mit den anden Charakteren – auch mit Nathan – meine Probleme hatte. Da hat mir zum Teil die Tiefe gefehlt.
Bewertung:  

Folgen: