Flut der Träume – May Frost

Flut der Träume – May Frost

Autorin: May Frost
Verlag: Dunkelstern Verlag
Buchart: Einzelband, eBook, Rezensionsexemplar

Das Cover entspricht einfach so sehr dem Inhalt, es ist fast greifbar – zudem ist es wunderschön!

Inhalt und Klappentext

Eine Welt der Wüste und des Meeres.
Eine Geschichte über Sehnsucht und Liebe.
Eine Reise zum Ursprung der Träume.

Als Traumjäger in der Wüstenstadt Ashclay City ihr Unwesen treiben und Kamis beste Freundin entführt wird, bleibt ihr nur noch das Meer. Dieses jedoch erweckt einen alten Kindheitstraum zum Leben, in dem Kami als Wächterin der Träume mit der Aufgabe betraut wird, dem Treiben der Jäger ein Ende zu bereiten. Doch als sie sich gemeinsam mit ihren neu gewonnenen Freunden ins Abenteuer stürzt, erwacht auch ihr eigener großer Herzenswunsch.
Sie muss sich entscheiden: Rettet sie die Träume aller oder ihren eigenen?

Story, Charaktere & Schreibstil

Ein tolles Buch, um das vorwegzunehmen. Ein fantasievoller Ritt durch das Reich der Träume. Wer träumt nicht gerne von fremden Welten, mutigen Helden, rasanten Abenteuern und man selbst ist mittendrin. Genau so kam ich mir auch bei dem Buch vorbei, was unter anderem auch an dem wunderbar flüssigen, fantasievollen Schreibstil mit stark ausgeprägtem bildlichem Charakter lag – dieser machte es mir (fast) unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen. Der Einstieg zur Welt und zur Protagonistin war kurz und intensiv. Nach einer kurzen Einführung wurde man direkt ins Geschehen geworfen und eine Handlung reihte sich an die nächste – das Buch hatte keine einzigen Längen, sondern war für mich an manchen Stellen sogar etwas zu rasant, was nicht unbedingt negativ sein muss. Der fantasievolle Schreibstil begründete sich insbesondere in den vielen Namen, Orten und Bezeichnungen für die verschiedensten Dinge, seien es Wesen oder Aktionen – sehr bewundernswert, wie viel Kreativität die Autorin damit zum Ausdruck bringt. Tatsächlich war ich damit z.T. etwas überfordert und musste mehrfach im vorhandenen Glossar nachblättern, was es damit nochmal auf sich hatte. Definitiv ein Pluspunkt, dass es überhaupt ein Glossar gibt, ich war sehr dankbar dafür. Nur wurde ich dadurch manchmal ein wenig aus der Geschichte gerissen. Aber das habe ich tatsächlich oftmals bei intensiven Fantasy-Romanen und beeinflusst meine Meinung eigentlich eher wenig. Mein Gehirn kommt damit vielleicht manchmal weniger klar als andere. 🙂 Die Autorin beweist einfach ein hervorragendes Worldbuilding – eine Welt, die so ausgeschmückt, intensiv, fantasievoll, detailliert und magisch ist, verdient ein Sondersternchen.

Einen kleinen Abstecher zu den Charakteren, die jede*r einzelne*r für sich wirklich einzigartig waren und zusammen die perfekte Mischung für die Story ausmachten. Den größten Teil des Geschehens erleben wir aus Sicht der starken Protagonistin Kami, doch auch Lyams und sogar die Sicht des Antagonisten hatten ihren Platz. Letzteres fand ich dabei besonders interessant, um mal die Beweggründe des Gegenspielers zu erfahren und weshalb welche Handlungen von ihm getätigt wurden. Ich persönlich liebe auch immer prägnante Nebencharaktere, die einer Story oftmals erst eine tiefere Bedeutung geben. Auch diese, insbesondere die Schwestern, blieben mir im Gedächtnis und nahmen aktiv an der Story teil. Die einzelnen Persönlichkeitsentwicklungen komplettierten das abgerundete Bild aller Charaktere.

Fazit

Kein Buch für Zwischendurch, es erfordert die gesamte Aufmerksamkeit, aber für Fantasy lebe ich und dafür schlägt mein Herz. Als Fantasy-Neuling vielleicht im ersten Moment zu viel des Guten, aber Liebhaber werden das Werk zu schätzen wissen. Auch wenn es manchmal bizarr, surreal und abstrus ist, so passt es perfekt zur Welt und Handlung – Träume verlaufen selten linear und folgen keinem weltlichen Muster. Der Titel des Romans ist Programm – denn eine Flut der wunderbarsten und auch schrecklisten Träume bekommen wir definitiv geboten. Es fesselt, ist dramatisch und hat alles an Spannung zu bieten, wozu die Autorin auch sehr mit ihrem flüssigen und zugleich kreativen und bildlichen Schreibstil beiträgt. Die Protagonisten inkl. Antagonisten und auch Nebencharakteren sind interessant, tiefgründig und machen alle mehr oder weniger eine Entwicklung im Verlauf der Story durch. Aus der Hand legen konnte ich das Buch (fast) nicht mehr, – für mich war es an manchen Stellen vielleicht manchmal etwas zu schnell, aber das ist Geschmackssache. Für mich eine klare Empfehlung, dennoch werden manche Leser damit vielleicht Probleme haben. Ich für meinen Teil fand es eine wirklich gelungene Story.
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