Finstere Wasser – Sarah Koch

Finstere Wasser – Sarah Koch

Autorin: Sarah Koch (@buchstabensarah)
Verlag: Piper
Buchart: Taschenbuch, Rezensionsexemplar

Das Cover spricht mich sehr an und mein Blick würde in einer Buchhandlung voller Bücher definitiv daran hängenbleiben. Ich mag die Farben und es passt perfekt zur mytischen, düsteren Stimmung im Buch.

Inhalt und Klappentext

»Ich weiß, was du bist«, höre ich mich sagen und erschrecke vor mir selbst.
»Und du hast keine Angst?« Seine Stimme klingt brüchig, als hätte er sie noch nicht oft benutzt.
»Nein.«

In Mackenzies Heimatdorf in den schottischen Highlands tauchen immer wieder sogenannte Kelpies auf, dämonische Wasserpferde, die menschliche Gestalt annehmen können und jedem, den sie anlocken, den Tod bringen. Gerüchte über vereinzelte gute Kelpies sind für Mackenzie nur das: Gerüchte. Bis sie auf eines davon trifft und Gefühle entwickelt, die sie nie für möglich gehalten hätte. Doch Mackenzies Liebe zum Kelpie Rye hat mehr als nur einen Gegenspieler, der den beiden zum Verhängnis werden könnte. Um das zu schützen, was sie liebt, und der Welt zu beweisen, dass gute Kelpies existieren, muss Mackenzie bis an ihre Grenzen gehen. Und darüber hinaus.

Sarah entführt uns mit ihrem Roman in die schottischen Highlands inmitten in die sagenumwobende Welt der Kelpies – eine dort sehr bekannte Volksgeschichte. Es bleibt jedoch nicht bei einer Geschichte – Sarah erweckt Kelpies in ihrem Romantasy Roman zum Leben. Diese Geschöpfe sind Wassergeister, die in den Flüssen und Seen beheimatet sind und zumeist als wunderschöne Pferdegestalt – eher seltener in Menschengestalt – in Erscheinung treten. Ihr makelloses Aussehen hat jedoch den faden Beigeschmack, dass er zum Ziel hat, leichtgläubige Menschen anzulocken, sie mit in die Tiefe des Wassers zu ziehen und dort zu verspeisen. Klingt gruselig? Ist es auch und zudem ganz schön gefährlich. Wie Kelpies entstehen und wie sie eigentlich leben, wird innerhalb der Geschichte durch den Charakter Rye deutlich…
Also eigentlich alles Eigenschaften, um sofort das Weite zu suchen, wenn einem ein Kelpie begegnet. Nicht so Mackenzie…sie wird von diesen Geschöpfen magisch angezogen und hat als Kind sogar eine eher gefährliche Begegnung, weswegen die gesamte Familie Kelpies sehr negativ gegenübersteht – verständlich. Die Begegenung mit dem “guten” Kelpie Rye bestärkt ihre Anziehung nur noch mehr und tut alles dafür, um zusammen mit einer kleinen Minderheit Schottlands für die Rechte der Kelpies einzutreten, die sonst von einem Institut gefangen und in ihre Laboratorien verschleppt werden.

Zur Story

Ich finde die Idee so wunderbar – ich liebe Schottland und alles drumherum, obwohl ich noch nie dort war. Der Klappentext hat mich sofort angesprochen. Kelpies sind keine liebreizenden Pferdchen, die man gerne mal streicheln möchte, oh nein, bloß fernbleiben. Gerade diese gefährliche Beziehung zwischen den Charakteren hat mich sehr angesprochen. An sich die Idee rund um die Fabelwesen der Kelpies fand ich unfassbar spannend und wollte unbedingt mehr erfahren. Mein Hunger wurde definitiv gestillt. Der Schreibstil war flüssig und gut zu lesen, sodass man in der Geschichte schnell voranschritt. Der Einstieg war fesselnd und die Neugier war geweckt – zwischendrin hatte das Buch dann für mich doch ein paar Längen, wo ich mir passend zur düsteren mystischen Stimmung etwas mehr genau davon erhofft habe – es hätte gern noch düsterer werden können. Aber dies ist natürlich Geschmackssache. Zum Ende hin nahm die Spannung jedoch wieder Fahrt auf und es gab noch ein wenig Action, um nicht zu viel zu verraten.

Charaktere

Rye war herzallerliebst, zu Anfang wie ein Neugeborenes, welches die Welt entdecken möchte, mauserte er sich zu einem starken Charakter. Die Entwicklung hat mir super gefallen. Mackenzie war zu Anfang und auch später doch häufig sehr naiv und kindlich. Sie wurde von ihrer eigenen Familie oft behandelt, als wäre sie noch 12. Deswegen habe ich die Szenen mit Phoebe – richtig cooler Charakter – sehr geschätzt. Das hat der ganzen Geschichte nochmal eine Prise Pfiff und Humor verliehe, davon hätte ich gern mehr gehabt. Mackenzie war für mich oftmals nicht so ganz greifbar bzw. nachvollziehbar, die Liebesgeschichte mit Rye vielleicht einen Ticken zu schnell?! Ich weiß es nicht.

Fazit

Die Geschichte fasziniert, nimmt einen mit in die schottischen Highlands und lässt einen nicht mehr los. Die Träume handeln von menschenfressenden Wassergeistern – genannt Kelpies – die ganz und gar nicht die wunderschönen Pferde sind, wie sie es vorgeben und doch zieht diese mystische Blase, die diese Fabelwesen umgibt, einen magisch an. Genauso wie die Protagonstin Mackenzie, die relativ schnell eine Beziehung zu einem vermeintlich “guten” Kelpie namens Rye eingeht. Auch wenn ich nicht immer alle Handlungen von Mackenzie nachvollziehen konnte, die Geschichte im Mittelteil ein paar Längen für mich hatte, konnte sie mich dennoch überzeugen. Wer hätte nicht selbst gern ein Geheimnis, für welches es sich wahrhaftig zu kämpfen lohnt?
Bewertung: 

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