Thron aus Sturm und Sternen Seelendonner (1) – Annie Waye

Thron aus Sturm und Sternen Seelendonner (1) – Annie Waye

Autorin: Annie Waye
Verlag: Loomlight
Buchart: eBook, Rezensionsexemplar

Covereindruck: Ich liebe es. Für mich passen die Farben perfekt zusammen und wenn man das Buch kennt, vermittelt es Verbundenheit, wie die Crae zu ihren Seelentieren.

Inhalt und Klappentext

Jeder hat eine bestimmte Rolle im Leben. Aber welche war meine? Die der Verräterin? Der Mörderin?

Als ein Krieg um den Thron ausbricht, gerät Kauna aus dem längst vergessenen Stamm der Crae unfreiwillig zwischen die Fronten: auf der einen Seite der Königssohn Malik, dem sie ihr Leben zu verdanken hat. Auf der anderen ihre große Liebe Gil, dessen Vater die Macht an sich zu reißen und ihren Stamm zu unterwerfen droht. Als Kauna dem Ruf ihres Herzens folgt, verliert sie alles, was ihr je etwas bedeutet hat – und begibt sich gemeinsam mit ihrem Seelentier Hana auf eine Reise, von deren Ausgang schon bald nicht nur das Überleben ihrer Familie abhängt, sondern das Schicksal des ganzen Königreichs.

Zum Inhalt der Geschichte, die keine alteingediente High Fantasy Story ist, um dies mal vorweg zu sagen:
In der Geschichte geht es um Kauna, vorrangig dem Volk der Crae und ihre Rolle in der geeinten Welt Tara’Unns. Crae zeichnen sich dadurch aus, dass sie in ihrer Stirn ein Seelenstein aufweisen und so eine Verbundenheit mit ihrem Seelentier haben. Dieses Seelentier verleiht ihnen übermenschliche Kräfte, die von den Eigenschaften des Tieres abhängig sind. Die Crae sind ein friedlebendes Volk, sehen sich aber in dem herannahenden Konflikt zwischen den Fronten. Wie werden sie sich entscheiden?

Zur Story

Wie bereits angedeutet, ist es im High Fantasy Bereich erfrischenderweise keine Story XY, wie man sie schon so oft gelesen hat. Die Magie in Form der Crae, ist mir gänzlich neu, weswegen ich sehr neugierig auf das Buch war. Denn jeder Crae bzw. jedes Stammesmitglied besitzt, wie eingangs erwähnt, einen Seelenstein, der sich in der Stirn offenbart. Mit diesem können sie in Kontakt mit ihrem eigenen Seelentier treten – in dem Fall von Kauna, der Protagonistin, ist es Hana, ein Affe, der ihr übermenschliche Kraft und das bessere Sehen im Dunkeln verleihen kann. Die Kräfte sind jedoch abhängig vom Seelentier – hier gibt es von Vögeln, über Tiger, bis hin zu Drachen alle möglichen Arten. Manche Crae können sehr gut, manche auch eher bescherlich mit dem eigenen Seelentier in Kontakt treten. Diese ganze Ausarbeitung der Eigenschaften in Bezug auf die Tiere und deren Seelenstein Träger empfand ich als unheimlich interessant. In dieser Hinsicht hätten mir vielleicht ein paar mehr Hintergründe gefehlt, wie es zu diesem Volk gekommen ist. Aber das ist Geschmackssache. An Spannung gab es gar nicht so viel zu überbieten, als das, was schon da war. Die Story steigt im Grunde schon mit einer rasanten Flucht von Kauna ein und man ist direkt im Geschehen drin – das liebe ich persönlich immer sehr. Auch wird durch den Kampf um den Thron und die Erhaltung des Friedens im Land erheblich dazu beigetragen, dass man bereits zu Beginn direkt mittendrin ist.
Apropos das Volk der Crae und deren Weltbild. Sie haben sehr sehr strenge Regeln, die sich oft mit den respektvollen und hoch angesehenen Werten, die sie in ihrer Gemeinschaft hegen und pflegen, widersprechen. Auch Kauna ist dem Feuer und Flamme und stellt diese selten in Frage, sie würde für ihr Volk alles tun.

Schreibstil

Die Spannung wird gerade durch den Schreibstil oben gehalten. Er ist flüssig, spannend und bildhaft – ohne in großen Auschmückungen zu enden, gerade detailliert genug, um den Lesefluss nicht zu stören. Wirklich sehr angenehm zu lesen.

Charaktere

Die Charaktere sind vielleicht ein kleiner Kritikpunkt, weswegen es für mich nicht ganz zu einem Highlight gereicht hat. Kauna gefällt mir am Anfang der Story unheimlich gut. An sich wirkt sie sehr tough, jedoch merkt man gerade an Stellen, in denen sie nicht in ihrem wohlbehüteten kleinen Dorf bei ihrem Volk ist, dass sie nicht ganz so tough ist, wie sie tut. Ihre Beziehung mit Gil, ihre andere Hälfte, wie er bezeichnet wird, ist zum Teil sehr schwierig und in manchen Situationen kann ich nicht nachvollziehen, wieso sie ihn verteidigt. In ihren Augen ist er ein liebensvoller und aufopfernder Crae….den habe ich jedoch keine Minute in ihm gesehen. Aus diesem Grund konnte ich manche Handlungen nicht so gut nachvollziehen. Auch hat mir die Entwicklung seitens Kauna ein wenig gefehlt. Deema, ein ebenso präsenter Charakter, war für mich anfangs mehr ein tollpatschiges Kind. Dies änderte sich jedoch im Laufe der Geschichte und ich konnte ihn immer mehr in mein Herz schließen.

Fazit

Es ist etwas Neues in der High Fantasy Welt, was bereits positiv hervorzuheben ist. Die Faszination von Seelensteinen, die ein jeder Crae seit der Geburt trägt, und deren verbundenen Seelentieren kann ich definitiv teilen. Die Story ist spannend, rasant aber doch gleichzeitig gibt sie Raum für Gefühle und Interpretationen, wobei romantische Beziehungen nicht im Vordergrund stehen. Dies ist auch dem flüssigen, angenehmen und doch bildhaften Schreibstil, der sich nicht in zu vielen Details verliert, zu verdanken – der Lesefluss wurde selten gestört. Die Charaktere – insbesondere Kauna und Deema – waren authentisch, Gil hingegen hat mich zeitweise sprachlos zurückgelassen und ich konnte in der Beziehung zwischen Kauna und Gil oftmals Handlungen ihrerseits nicht nachvollziehen. Bei Kauna, eine sehr interessante Protagonistin, hätte ich mir vielleicht noch ein Ticken mehr Charakterentwicklung gewünscht, aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Ein wirklich tolles Debüt mit einer einzigartigen Storyidee – eine klare Leseempfehlung von mir, gerade für High Fantasy Fans, die auf der Suche nach einer neuen Idee sind.
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