Seelen – Stephenie Meyer


Autorin: Stephenie Meyer
Verlag: CARLSEN Verlag
Seiten: 861 Seiten
ISBN: 978-3-55158-190-7

Klappentext

“Seit jener ersten Nacht, in der ich geschrien habe, als ich die Narbe in seinem Nacken ertastete, hat er mich nicht mehr geküsst. Will er mich nicht mehr küssen? Sollte ich ihn vielleicht küssen? Und wenn er das nicht mag? Ich überlege, ob er wirklich so gut aussieht, wie ich glaube, oder ob es mir nur so vorkommt, weil er außer mir und Jamie der einzige Mensch auf der ganzen Welt ist. Er drückt meine Hand und mein Herz donnert gegen meine Rippen. Es schmerzt, dieses Glück.”

Planet Erde, irgendwann in der Zukunft. Fast die gesamte Menschheit ist von sogenannten Seelen besetzt. Diese nisten sich in die menschlichen Körper ein und übernehmen sie vollständig – nur wenige Menschen leisten noch Widerstand und überleben in den Bergen, Wüsten und Wäldern.
Eine von ihnen ist Melanie. Als sie schließlich doch gefasst wird, wehrt sie sich mit aller Kraft dagegen, aus ihrem Körper verdrängt zu werden und teilt ihn fortan notgedrungen mit der Seele Wanda. Verzweifelt kämpft sie darum, ihren Geliebten Jared wiederzufinden, der sich mit anderen Rebellen in der Wüste versteckt hält – und im Bann von Melanies leidenschaftlichen Gefühlen und Erinnerungen sehnt sich auch Wanda mehr und mehr nach Jared, den sie nie getroffen hat …

Lieblingszitat

Das bezweifelte ich. Und selbst wenn auch nur die geringste Möglichkeit bestand, dass er Recht hatte- in den menschlichen Herzen verwandelte sich diese Angst in Hass und Gewalt.

Weil es so wahr ist. ♥

Zur Story

Ich fand die Idee an sich erstmal super gut. Da das Schätzchen bereits schon länger auf dem Markt ist, war es für damalige Verhältnisse eine echt Neuigkeit. Science Fiction für Teenies. Als ich es das letzte mal gelesen habe, war ich auch noch ein halber Teenie, was bedeutet, es ist über 10 Jahre her. Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht…aber ich schweife ab. Ich fand die Geschichte damals wirklich sehr gut. Jedoch war es für das Alter auch ganz passend. Ich muss sagen, dass es mir heutzutage wahrscheinlich ein Ticken zu langweilig ist… ich weiß es ehrlich nicht. Es ist jetzt kein actiongeladener Jugendroman, davon sollte man Abstand nehmen. Zwar hat es vielleicht so begonnen, flacht jedoch relativ schnell wieder ab, weswegen es für mich ab Mitte doch einige Längen aufwies und ich mich zwischendurch mal ermuntern musste, weiterzulesen. Im Großen und Ganzen geht es im gesamten Buch um den Konflikt zwischen zwei Seelen in einem Körper. Es ist ein schönes Buch mit einer tollen Geschichte, daran ist nichts auszusetzen. Man lernt viel über Freundschaft, Vertrauen, die Liebe, aber auch über Konfliktlösung, Zusammenhalt und Verständnis füreinander. Ich denke, man nimmt auch viel für die eigene Person mit, hinterfragt sich, ob man genauso handeln würde. Das finde ich das Spannende daran. Zudem werden die Gefühle so klar. JEDER kann diese Gefühle nachempfinden, zumindest sollte es jeder können…Sie sind einfach und sehr direkt dargstellt. Ich habe immer so empfunden, dass ich mir jede Situation bildlich vorstellen konnte und auch merkte, wie ich in dieser Situation reagieren oder auch fühlen würde.

Schreibstil

Bedeutend “erwachsener” und anspruchsvoller als die Twilight Bücher von Stephenie Meyer, die ja doch sehr sehr einfach geschrieben waren. Auch wenn es dennoch immer noch keine Glanzleistung ist, kann man alles nachvollziehen und flüssig lesen. Die Detailverliebtheit ist für die Geschichte und deren Charaktere ein großer Pluspunkt. Mit ihrem Schreibstil hält die Autorin ihre Leser gut bei Laune, da man immer neugierig ist, wie es weiter geht. Bei so einem dicken Wälzer finde ich es deswegen nicht schlimm, wenn sich manchmal vielleicht einige Längen einschleichen.

Charaktere

Die beiden Hauptcharaktere, also Melanie und Wanderer, sind eingängige, offene und ansprechende Persönlichkeiten. Auch durch den Schreibstil, wie oben beschrieben, kann man sich gut in sie “hineinfühlen”. Durch die vielen Gefühlsebenen bekamen die unterschiedlichen Charaktere eine gewisse Tiefe. Man hat mit ihnen mitgefühlt. Ich bin auch gerne so eine, ich versinke dann komplett in dieser Welt und seiner Geschichte, sodass es mich z.T. sehr ergreift. Nicht zuletzte so sehr, dass ich beim Lesen sogar weine oder zumindest wie die Hauptperson gerade ein schlechtes Gefühl in der Magengegend habe oder Ähnliches. Dennoch, wie ich bereits geschrieben habe, habe ich es vor vielen Jahren gelesen und bei manchen Gedanken der Hauptpersonen fragt man sich heutzutage oftmals, ob man nicht schon eher zu alt für den “Scheiß”.

Fazit

Es ist ein Jugendbuch und als solchen würde ich es auch bewerten. Klar, ich bin zu diesem Zeitpunkt 29 und habe andere Sichtweise als jetzt eine 18-jährige. Die Kritikpunkte, die ich erwähnt habe, gelten vielleicht eher für Erwachsene jedoch nicht für Junge Erwachsene unter 20 Jahren. Wer aber gerne Fantasyjugendbücher mag, die eine gepfefferte Prise Gefühle enthalten, dann gebe ich hiermit eine klare Kaufempfehlung ab. Ich fand diese Geschichte und die Welt darin vollends gelungen.

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